Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) ist ein hochspezialisiertes medizinisches Fachgebiet, welches die Diagnostik, Therapie, Prävention und die sowohl funktionelle (Kauen, Schlucken, Sprechen) als auch ästhetische Rehabilitation von Erkrankungen, Verletzungen, Fehlbildungen und Formveränderungen der Zähne, der Mundhöhle, der Kiefer und des Gesichtes beinhaltet. Der Bereich Lippen-Kiefer-Gaumenspalten wird im MKG-Bereich ebenso behandelt und betreut. Hierbei bedarf es einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin, Neurochirurgie und weiteren Fachgebieten wie Kieferorthopädie und Logopädie.
Eine angeborene Spalte im Lippen-
oder Gaumenbereich ist eine der häufigsten kindlichen Fehlbildungen
und wohl so alt wie die Menschheit selbst. Ein einzelner Auslöser
ist nicht bekannt. Man nimmt an, dass sich bei einem ungünstigen
Zusammenspiel von erblicher Veranlagung und
Schwangerschaftsfaktoren eine solche Fehlbildung, sozusagen
entgegen dem normalen Programm, durchsetzt. In Europa ist etwa
jedes fünfhundertste Kind davon betroffen.
Jedes embryonale Gesicht besteht aus
mehreren Wülsten und dazwischen liegenden Furchen. Eine
Lippenspalte entsteht nun, wenn diese früh angelegten Furchen in
der 5-6 Embryonalwoche nicht mit Gewebe gefüllt werden, es
verbleibt am Ende der Schwangerschaft eine Lippenspalte oder
Lippen-Kieferspalte. Im Gaumenbereich nähern sich in der 8-9
Embryonalwoche von beiden Seiten Wülste aufeinander zu, um in der
Mitte miteinander und mit der Nasenscheidewand zu
verschmelzen. Falls dies nicht programmgemäß abläuft, z.B. durch
Einlagerung der Zunge in die Spalte, verbleibt ebenfalls eine
Spalte. Dies kann isoliert den hinteren Anteil des Gaumens (weicher
Gaumen = Gaumensegel) oder zusätzlich den vorderen, knöchernen
Anteil betreffen (harter Gaumen). Es besteht dann eine Verbindung
zwischen Nasen- und Mundhöhle.
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